Dicht wohnen im Zürcher Gartenstadtquartier

Als grüne Oase mitten in der Stadt präsentiert sich die Siedlung Letzigraben der Genossenschaft Eigengrund. Dem Siegerteam des Projektwettbewerbs, Von Ballmoos Krucker Architekten mit Keller Damm Roser Landschaftsarchitekten, ist es gelungen, 90 Wohneinheiten in die bestehenden Gartenstadtstrukturen einzuordnen.

Bild: Georg Aerni

Bild: Georg Aerni

Die neue Siedlung ist mit sieben- und achtgeschossigen Bauten sehr dicht und bietet dennoch viel Freiraum für die Bewohnenden: ein Musterbeispiel für eine gelungene Verdichtung. Weitere Punkte für Nachhaltigkeit im Bereich Gesellschaft gab es für den guten Mix an Nutzungen und Wohnungen, beispielsweise durch die Einbindung einer Pflegewohngruppe, eines Jugendraums und einer Kita.

In der Beurteilung der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit sticht hervor, dass die Wohnungen in Zentrumsnähe erschwinglich sind und die Gewerberäume im Erdgeschoss nicht an die kaufkräftigsten Mieterinnen gingen, sondern an diejenigen, die am besten passen und die Siedlung beleben.

Bestnoten erhielt die grüne Oase mitten in der Stadt auch dank grosser Biodiversität. Es gibt viele Sträucher und Bäume und sogar Strukturen für Wildtiere, unter anderem auf dem Dach. Als Kunst am Bau-Projekt macht eine Wärmebildkamera auf dem Dach Filme von Wildvögeln, die auf einem Bildschirm im Eingang gezeigt werden. In der Nähe des Bahnhofs Hardbrücke und verschiedener Tram- und Bushaltestellen ist die Siedlung zudem gut an den öffentlichen Verkehr angebunden. Auch verschiedene Veloabstellplätze und eine gemeinsame Tiefgarage mit Elektroladeplätzen sind vorhanden.

Beide Gebäude der Siedlung Letzigraben entsprechen auch dem Minergie-P-ECO-Standard und verfügen über Grundwasser-Wärmepumpen und Nachströmlüftungen. Im Sommer kann das Bodenheizsystem zur Kühlung («Free Cooling») genutzt werden, und die Photovoltaikanlage auf dem Dach beliefert die Haushalte mit Solarstrom. Die Schalldämmung gegen den Strassenlärm wurde auf Tempo 50 ausgerichtet. Da am Letzigraben in näherer Zukunft Tempo 30 eingeführt werden soll, genügt sie also höchsten Ansprüchen.